Premiumradeln Nördliche Niederlande 2014


Vorabbericht: etwa 1/3 bis 1/2 der Bilder fehlen noch.


Zeitmaschinen gibt es bekanntlich ja nicht. Aber während meines diesjährigen Sommerurlaubs kam ich mir vor, wie sicher 20 Jahre in die "Mobilitätszukunft" versetzt. Grund war ein kleiner Fahrradurlaub mit Rad&Zelt und einem guten Freund in den nördlichen Niederlanden. So entspannt bin ich bisher noch nie eine knappe Woche lang geradelt!

Warum war das so? Das möchte ich im folgenen Bildbericht, der eine Mischung aus Radverkehrsexkursion und Reisenotizen darstellt, gerne erzählen.

Landesweite Informationen

  • Landesweite Radtouristikseite "nederlandfietsland.nl" (deutsche Ausgabe)
  • Dutch Cycling Embassy (englisch) - Die Niederländische Fahrradbotschaft ist ein Expertennetzwerk u. a. aus Forschungsinstitutionen, Planungsbüros, Firmen aus der Fahrradwirtschaft und Kommunen. Unter dem Motto "the world's cycling experts" vermarktet das Netzwerk weltweit die Kompetenz der Niederlande im Radverkehr. Falls Sie mit einer interessierten Delegation z. B. aus Politik oder Verwaltung die Niederlande für eine "Radverkehrsexkursion" besuchen möchten, erhalten Sie hier entsprechende Auskunft. Lesenswerter Bericht über die "Dutch Cycling Embassy" auf deutschlandradiokultur.de: "Niederländische Fahrrad-Lobby - Damit die ganze Welt Pedale tritt".
  • Video Cycling for Everyone - Der niederländische Weg zur Fahrradnation aufgezeigt durch die Dutch Cycling Embassy. Man beachte vor allem den wichtigen Zusammenhang: Steigenden Radverkehr - fallende Unfallzahlen! Das kann ich nur bestätigen. In den Niederlanden herrscht heute ein sehr entspanntes Verkehrsklima, in dem man sich als Fahrradfahrer wirklich sicher fühlt! Viele Städte in Deutschland (darunter auch Kassel) sind davon leider meilenweit entfernt...
  • Dutch Cyclists' Union - Der Niederländlische Fahrradbund ist mit 35.000 Mitgliedern die dortigePartnerorganisation des ADFC im ECF (Seite in niederländisch mit englischer Zusammenfassung).
  • Landesweiter Radroutenplaner des Fietserbonds
  • Road Traffic Signs and Regulations in the Netherlands - Broschüre des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt zur niederländischen STVO und den Verkehrszeichen (englisch).

1. Tag: Auf nach Groningen

Etappenlänge geplant: 85 km; gefahren aufgrund von Zeitpannen aber nur 54 km gefahren; die letzten 30 km wurden aufgrund Zeitknappheit mit der Bahn zurückgelegt.

Der Urlaub begann mit einer Bahnfahrt von Kassel-Wilhelmshöhe via Hamm und Münster nach Papenburg an der Ems. Da beim Umstieg in Münster Zeit war (der Anschlusszug war aufgrund Verspätung bereits weg...), ging es kurz vor den Bahnhof. Hier ein Blick auf Deutschland größtes Fahrradparkhaus - die Radstation Münster mit 3330 Stellplätzen. Laut Wikipedia wurde der Bau am 12. Juni 1999 eingeweiht. Münster ist ja bekanntlich Deutschlands Fahrradhauptstadt. Mit 38 % Wegeanteil im Verkehr ist das Fahrrad noch vor dem KFZ-Verkehr mit 36 % Verkehrsträger Nummer eins. Das freut mich für Münster! Münster ist damit für mich eine "richtige" Fahrradstadt, die ihren Titel verdient. Viele Städte nennen sich in Deutschland "Fahrradstadt", obwohl der Radverkehrsanteil oftmals immer noch kleiner als der Anteil des motorisierten Individuialverkehr ist. Für mich persönlich ist eine Stadt erst dann eine "Fahrradstadt", wenn im Binnenverkehr das Fahrrad einen mindestens ebenso großen Wegeanteil wie der MIV (=motorisierter Individualverkehr) besitzt.

Schon 2007 hatte ich von Kassel aus eine Tagesfahrt mit Rad&Bahn nach Münster unternommen. Bereits damals hatte sich die "deutsche Fahrradhauptstadt" bei mir persönlich weitgehend entzaubert. Trotz eines eher kühlen Novembertags in 2007 mit 5 bis 8 Grad sah ich wärend meiner damaligen Stadterkundung viel Radverkehr. Soweit erfreulich. Was aber die Radinfrastruktur angeht, hätte ich bedeutend mehr erwartet. Die Promenade um die Altstadt war ganz nett, aber sonst könnte selbst Münster noch einiges aus den Niederlanden lernen. Ein Grundproblem u. a. ist, das Münster noch diverse schmale, unkomfortable "Bürgersteigradwege" aus den 1960er bis 1990er Jahren besitzt. Vom niederländischen Standard der Fahrradstadt Groningen ist Münster abseits der Promenade weit entfernt, wie ich jetzt bald lernen konnte...



Vom Bahnhof Papenburg führte der Weg Richtung niederländische Grenze an der Meyerwerft vorbei. Die Werft ist vor allem für den Bau von Kreuzfahrtschiffen bekannt. Hier im Bild die Quantum of the Seas. Die Meyerwerft ist selbst eine interessante Sehenswürdigkeit. Aus Zeitgründen erfolgte aber kein Besuch.



Gleich hinter der Meyerwerft wurde die Ems gequert.



Nach rund 12 bis 15 km querten wir bei Bellingwolde die niederländische Grenze.



Gleich hinter der Grenze präsentieren sich die Niederlande landestypisch: Ein nettes Kanalmotiv mit Klappbrücke bei Geo 53.12662 7.17994.



Bellingwolde: Blick entlang der Hauptstraße. Der Ortskern der Gemeinde Bellingwolde ist laut Wikipedia wohl eine Art denkmalgeschütztes Gebiet. Und in der Tat ist die Gemeinde sehenswert. Der Ort liegt eingebettet in viel Grün. Entlang der mit Ziegeln gepflasterten Hauptstraße finden sich sehenswerte Klinkerhäuser und stattliche Villen.

Orientierung: Rechts im Bild Radwegweisung des niederländischen Knotenpunktsystems. Die Netzknoten des radtouristischen Netzes sind nummeriert und man fährt per Radwegweisung von einem Knoten zum Anderen. An jedem nummerierten Knoten findet sich eine Infotafel mit Netzkarte. Von hier sind dann wiederrum alle nächsten Knoten ausgeschildert. Auf der Fahrradkarte von Openstreetmap ist dieses landesweites Netz bereits komplett in hellblau eingetragen. Hier der Ausschnitt rund um Bellingwolde nahe der deutschen Grenze. Das untere Schild zeigt zusätzlich eine "LF-Route" an (in diesem Fall die LF 9). Dies sind sozusagen die landesweiten, touristischen Radfernwege auf nationaler Ebene. Landesweit gibt es laut hollandfahrradland.de, bei 30.000 km Radrouten rund 7600 Netzknoten. Auf Fahrradholland.de finden sich auch viele Infos zum landesweiten Radwandern in deutscher Sprache. Die Tour 2014 wurde aber weitgehend unabhängig vom radtouristischen Knotenpunktnetz geplant. Die Orientierung erfolgte zielorientiert "Kurs Harlingen" per GPS-Gerät mit geladener, landesweiter Openstreetmapkarte der Niederlande und einer zu Hause via JOSM vorgeplanten Strecke als GPS-Spur ("Track"). Zum Einsatz am Fahrrad kam ein Garmin Oregon 600. Dies funktionierte recht gut. Openstreetmap kann zumindest in den nördlichen Niederlanden als im Prinzip fertig kartiert angesehen werden. Zusätzlich kaufte ich mir dann in der Touristinfo Groningen als Übersichtskarte noch eine 1:200.000er Radkarte des Knotenpunktnetzes der nördlichen Niederlande. Um sich einen schnellen, groben Überblick zu verschaffen, ist eine zusätzliche Papierübersichtskarte auch bei GPS-Orientierung sinnvoll. So erspart man sich vor allem viel "Zoomerei" am Gerät, falls man mal abseits der vorgeplanten Strecke fahren möchte/ muss.



Natürlich gibt es im historischen Bellingwolde auch eine Windmühle. Hier der Bau von der Hauptstraße aus gesehen. Wer möchte kann die Mühle noch direkt von außen inspezieren. Es findet sich eine Infotafel vor Ort.



Westlich Bellingwolde: Ein klassicher, kleinerer Radweg in der Flur. Diese kleineren, eigenständigen Radwege sind oft schön betoniert aber nur rund 1,2 bis max. 1,5 Meter breit (ich habe nicht vor Ort gemessen). Eigentlich sind solche Wegbreiten für einen sicheren Bgegnungsverkehr zu schmal. Der Radverkehr hielt sich auf diesen Routen aber zumindest bei unseren Fahrten stark in Grenzen. Bei dem wenigen Gegenverkehr konnte man im Notfall aber recht gut auf das gepflegte Rasenbankett ausweichen.

Beachtenswert ist das blaue Schild "Fietspad" rechts im Bild. Dieses Schild begegnete uns öfters auf der Tour. Es kennzeichnet nichtbenutzungspflichte Radwege bzw. sonstige Wege mit Raderlaubnis. Das Zeichen wird in den Niederlanden öfter eingesetzt, um auf eigenständige Radwege abseits von Straßen in der Flur hinzuweisen.

In Deutschland gibt es leider für nichtbenutzungspflichte Radverkehrsanlagen kein Schild. Hier sollen sogenannte andere, nichtbenutzungspflichte Radweg mit Piktogrammen usw. markiert werden. Bei uns wird bei ähnlichen Situationen oft Zeichen 240 für eigenständige kombinierte Rad und Fußwege z. B. in Grünanlagen mit genutzt. Das Zeichen 240 besitzt damit in Deutschland quasi zwei Einsatzzwecke: 1. Kennzeichnung benutzungspflichter Radverkehrsanlagen entlang von klassifizierten Straßen und 2.Kennzeichnung sonstiger Wege mit "Raderlaubnis". Die Niederländer sind hier also korrekter/genauer: Sie besitzen für die Kennzeichnung sonstiger, nichtbenutzungspflichtiger Wege mit "Raderlaubnis" das rechts im Foto abgebildete blaue Schild "Fietspad".

Unter dem blauen Schild ein Sechseckschild mit Hinweis auf eine radtouristische Themenroute, mit der ich mich aber nicht näher befasst habe. Unten an der Infotafel die Wegweisung des Knotenpunktsystems. Diese Stelle hier ist aber kein Netzknoten.



Auf dem weiteren Weg nach Oude Pekela: Ein von der Radroute mitgenutzter, betonierter Wirtschaftsweg geht in einen Erdweg mit separatem Radweg über. Auch hier wieder das blaue Schild "Fietspad"



In Oude Pekela ging es entlang des Kanals durch die nette Ortsmitte: Es ergaben sich ein paar Klappbrückenmotive: Hier die Bauart "modern"...



und hier eine schöne historische Klappbrücke.



Und noch einmal die Bauart "modern" in anderer Ausführung.




Von Oude Pekela radelten wir in die Kleinstadt Veendam. Auf dieser Strecke hielt das Wetter nicht mehr: Ein Landregen setzte ein. Regenzeug war natürlich dabei. Aber Regen und Gegenwind sind natürlich nicht gerade schön ;-).

In Veendam fiel dann beim Lebensmitteleinkauf der Entschluss, das letzte Stück nach Groningen mit der Bahn zu fahren. Die Etappe lag hier schon 2,5 bis 3 Stunden über der geplanten Zeit. Aufgrund eines verpassten Bahnanschlusses ging es schon mit mehr als einer Stunde Verpätung in Papenburg los. Auf dem Weg zwischen Bellingwolde und Oude Pekela war dann noch eine Kanalbrücke im Neuaufbau. Diese Baustelle musste großräumig umfahren werden. Und dann auch noch der Landregen...

Also ging es von Veendam zum Bahnhof Zuidbroek. Nachdem der Fahrkartenautomat "studiert" war, kam dann auch genau passend ein Zug Richtung Groningen. Nach der zeitlichen Pechsträhne endlich etwas Glück!



Am Hauptbahnhof Groningen: Es dämmert bereits. Auf dem Weg zum Zeltplatz wurde es dann richtig Dunkel. Auf der ersten Etappe war bei mir das erwartete, richtige "Fahrradgefühl" der Niederlande noch nicht so richtig aufgekommen. Sicher - die Radinfrastruktur war bedeutend besser fahrbar als in Deutschland - aber das war es dann gewesen. Aber sofort als ich den Hauptbahnhof verließ, merkte ich, dass da in Groningen in Punkto Radverkehr noch bedeutend mehr war. Und ich sollte am nächsten Tag nicht enttäuscht werden...

Übernachtet wurde auf dem Campingpark Stadspark, der im gleichnamigen Park im Südwesten von Groningen zu finden ist. Den Platz bei Geo 53.20105/6.53654 kann ich nur weiter empfehlen. Der windgeschützte Campingplatz mit vielen Bäumen liegt direkt an der Wasserlandschaft des Stadsparks.



2. Tag: Fahrradstadt Groningen

Stadtrundfahrt per Rad: etwa 18 km

Altstadtbesitigung ab Haupbahnhof zu Fuß: etwa 4 km

Groningens Weg zu Fahrradstadt

Aufgrund Groningens Geschichte als Festungsstadt besitzt die Universitätsstadt heute ein sehr kompaktes Zentrum mit dichter Bebauung. Der Weg Gronigens zur Fahrradstadt begann in den 1970er Jahren mit einem "Verkehrsberuhigungsplan" für die Stadtmitte. Anläßlich der Ölkrise leitete damals eine neue, linksorientierte Stadtregierung konsequente Schritte hin zu einer energie- und ressoureneffizienten Nahmobilität ein.

Im Rahmen dieses Verkehrsberuhigungsplan wurde die Stadtmitte verkehrsmäßig in vier Teile aufgeteilt. Zwischen diesen Innenstadtbereichen ist ein direkter Wechsel nur zu Fuß, per Fahrrad oder ÖPNV möglich. Mit dem KFZ kann man zwischen diesen separierten Bereichen nur über den inneren Ring Wechseln. Ferne dürfen heutegroße teile der Altstadtstarßen nur von Anliegern, Radlern und öffentlichen bussen genutzt werden. Der XY-Plan hat einen massiven Rückgang des autoverkehrs in der Altstadt zu folge. Natürlich gab auch damals in Groningen die üblichen Bedenkenträger. Die Kaufleute der innenstadt hatte zum Beispiel angst von einem massiven Umsatzeinbußen. Zusätzlich hat Groningen seit den 1970er konsequent eine hochwertige und sichere Infrastruktur für den Radverkehr errichtet.

Heute beträgt der Radverkehrsanteil im Bereich der Stadtmitte mehr als 60 Prozent. Fußgänger und Fahrräder bestimmen jetzt das lebendige Stadtbild. Groningen ist heute eine lebendige, junge Universitätsstadt, in der die Mobilität von Menschen dominiert wird und nicht von "mobilen Materialschlachten". Die Stadt ist damit im Gegensatz zu zahlreichen deutschen Städten bereits sehr gut für den "Zunkunftswettbewerb der Städte" aufgestellt. Durch den Mobilitätswandel besitzt die Stadt besonders im Zentrum, aber auch allgemein eine hohe Lebensqualität.

Aber Groningen ist sicher keine "autofeindliche" Stadt. Das wird wahrscheinlich der Teil der deutschen Lokalpolitiker, der immer noch auf das schon lange überholte Leitbild der "autogerechten Stadt" setzt, anders sehen. Aber es ist sogar das Gegenteil der Fall: dort wo Platz vorhanden ist, ist die KFZ-Infrastruktur auch in Gronigen sehr gut ausgebaut. Es gibt zum Beispiel einen Schnellstraßenring, der aktuell sogar noch an einigen Stellen kreuzungsfrei ausgebaut wird. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Aber Groningen hat dort, wo einfach kein Plätz für den flächenintenvisen MIV ist, den KFZ-Verkehr konsequent reguliert. Das Ergebnis ist wie schon erwähnt ein lebendiges Zentrum mit einer hohen Lebens- und Auftenthaltsqualität. Allen deutschen (Lokal)Politikern, die diesen niederländischen Zukunftsweg evtl. immer noch als "ideologisch verblendet" ansehen - was er natürlich nicht ist - kann ich nur eine Woche Radurlaub in den Niederlanden empfehlen.

Die städtische Radverkehrsstrategie Groningen 2015-2025 kann hier auf englisch eingesehen werden.

Diese Geschichte wird sehr schön im Film "Worlds cycling City" von Streetfilms erzählt:

.



xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Stadspark am nächsten Morgen: Es lacht wieder die Sonne!



XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXxx Bilder Fahrt Stadsparks -> HBF xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Fahrt zum Hauptbahnhof

Fahrradparkhaus Stadsbalkon am Hauptbahnhof.

Nachdem der Hauptbahnhof erreicht war Parkten wir die Räder im größten der drei Fahrradparkhäuser am Groninger Hauptbahnhof. dies ist mit 4XXX Stellplätzen der "Stadsbalkon". alle stellplätze zusammengerechnet, gibt es am Groninger Hauptbahnhof insgesamt 10.000 Fahrradstellplätze! Diese Zahl wird im bereits erwähnten Film genannt. Das Parkhaus ist kostenfrei, dafür aber auch nicht komplett überwacht. Es gibt allerdings einen freiwillingendienst, der zu bestimmten Zeiten im Parkhaus anwesend ist. Der Stadsbalkon ist in den Bahnhofsvorplatz integriert. Auf dem Dach des seitlich ansteigenden Baus liegt sozusagen jetzt der Bahnhofsvorplatz. Daher passt der Name "Stadtbalkon" auch sehr gut.

Hier der Blick auf eine der Einfahrten. Die elektronische Anzeige informiert über freie Stellplätze in den entsprechenden Sektionen.



Im Stadsbalkon wird auf zwei Ebenen geparkt. Zu unserem Besuch waren unten alle Stellplätze belegt. So mussten die Räder also nach oben. Hier gab es noch ein paar Plätze.



Zum Einparken oben als Erstes die Schiene herunterziehen. Dann muss man das Rad auf die Stahlschiene "auffädeln". Mit einem schwerem Pedelec keine ganz so einfache Angelegenheit...



Ist das Rad in der Schiene, halten Stalkrallen die Felge fest. Ob dieses Verfahren besonders bei schweren Rädern der Felge gut tut ist eine andere Frage.



auf dem Stadsbalkon. hier wird deutlich, wie das Bauwerk in den Bahnhofsvorplatz integriert ist. In der Mitte liegt der Bau auf höhe der Bahnhofseingangs recht tief, so dass er zu Fuß gequert werden kann. An beiden Enden steigt das Bauwerk jeweils an. Rechts der Bahnhof und davor vorne rechts eine Einfahrtsrampe.



Von unten gesehen besitzt der Stadsbalkon eine offene, luftige Bauweise. Das Gebäude kann über die komfortablen, breiten Rampen auch durchfahren werden. Wer sich die einbindung der Stadsbalkons in das Bahnhofsna



Wer sich auf Openstreetmap die Einbindung der Stadsbalkons in das bahnhofsnahe Radverkehrsnetz einmal näher ansieht, stellt fest, das es in Ost-West-Richtung eine rund einen Kilometer Kreuzungsfreie "Premiumradroute" durch das Bauwerk gibt. Es handelt sich hier um eine schnelle Tangentialroute zur Stadtmitte, die natürlich auch komfortabel den Bahnhof erschließt. Genau mit dieser Art der Radverkehrsplanung hat Groningen seinen hohen Radverkehrsanteil erreicht: direkte, komfortable, sichere und schnelle fahrbahnähnliche Wege für das Verkehrsmittel Fahrrad.



Einschub aus Deutschland: Im Gegensatz dazu funktioniert in der deutschen Fahrradhauptstadt Münster schon die Separierung an der Ampelfurt vom Hauptbahnhof in die Windthorststraße nicht (Route Hauptbahnhof <-> Stadtmitte). Hier fehlt eben eine differenzierte Ausgestaltung der Radverkehrsflächen als fahrbahnähnliche Radverkehrsanlage mit klarer Trennung zum Fußgängerbereich (fehlende Bordsteine usw.)...



Zukunft Stadtquartier Hauptbahnhof Groningen: Der Groninger HBF ist heute im Prinzip ein Sackbahnhof. Es gibt lediglich ein Durchfahrtsgleis. Dies soll sich ändern: Groningen verfolgt mit dem Projekt Groningen Spoorzone, den Umbau der "Main Station" in einen Durchfahrtsbahnhof. Dazu werden werden die gegenwärtig südlich des Bahnhof bestehenden Bahnbetriebsbereiche nach außerhalb an den Stadtrand verlagert. Die Stopgleise werden in Durchfahrtsgleise verwandelt. Kernstück des Projekts ist eine neue, großzügige Bahnhofspassage, die den Hauptbahnhof von Süden her komplett neu erschließt (siehe auch Planungsanimation auf Seite XX in der Radstrategie Groningen). Aktuell ist der Bahnhof nur von Norden zugänglich. Neben der neuen Bahnofpassage entsteht aber auch ein neuer, separater Fahrradtunnel. Dieser Radtunnel soll das neue, üdliche Bahnhofsareal auf direktem Weg mit der nördlichen Stadtseite verschließen. auf der Südlichen Seite sollen am Fahrradtunnel ein viertes Fahrradparkhaus mit 5000 stellplätzen entstehen. damit wird die Gesamtzahl der Fahrradabstellplätze von heute 10.000 auf 15.000 Plätze anwachsen. Projektinfos mit Video siehe auch hier. http://www.groningenbereikbaar.nl/spoorzone/over-spoorzone/

Zu Fuß in die Altstadt

Fahrradstadtszene an der alten Universität



Blick in die Oude Ebbingestraat im historischem Zentrum.



Stadtrundfahrt per Rad

3. Tag: Kurs West: Durch Leewarden nach Harlingen

Etappe geplant und entsprechend gefahren: 92 km

Über Land: Von Groningen nach Leeuwarden

http://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Friesland

Durch den westlichen Vorort "Hoogkerk" mit viel Industrie wurde die Stadt Groningen verlassen. Hier der rund 3,5 m breite Zweirichtungsradweg am Zuiderweg (nachgemessen in Google Earth). Wie viele Radverkehrsanlagen der Niederlande besteht auch dieser Weg aus rotem Asphalt. Während in Deutschland Rotmarkierungen in der Regel nur aufgebracht sind, wurd in den Niederlanden wiederstandsfähiger farbiger Asphalt eingebaut. dies hat natrülich seinen Preis, zeigt aber auch hierm, was dem Land der Radverkehr im Gegensatz zu Deutschland wert ist. ein Video auf Youttube zeigt hier die erstellung einer Radspur mit rotem Asphalt: https://www.youtube.com/watch?v=eaE4KOZzQOg



Nach der Fahrt durch den netten Ortskern von Aduard erreichten wir bei Knotenpunkt 59 (Geo Geo 53.26066.4551 den Van Starkenborgh Kanaal. Die Hubbrücke ist unten.



Hier ist die Hubrücke oben: Erst passiert die Vorhut,...



...der dann ein langer...



Pott folgt. Zur Unschärfe: Kamera stand ausversehen im HDR-Modus mit 3 Einzelbildern pro Aufnahme, was für bewegte Szenen natürlich Doppelungen ergibt. ;-)



Von Aduard ging es rund 25 km entlang des Kanals bis kurz vor Kootstertille. Ab der Hubbrücke Aduard radelten wir bis Zuidhorn entlang der nördlich Kanalseite. In Zuidhorn wurde auf die südliche Seite gewechselt.



Unterwegs: Ein kleines Windmühlchen am Kanal. Wahrscheinlich eine kleine Pumpwindmühle, die früher einmal Wasser in den höher gelegenen Van Starkenborgh Kanaal pumpte.



Lenkerblick am Van Starkenborgh Kanaal.



Radlers Rast - sogar mit Tischdeko bei Geo 53.24794 6.31264 .



Interessant: Der Muschelschotter am Rastplatz



Werft bei Gerkeskloster (Knotenpunkt 96 - Geo Geo 53.2371 6.2119). Hier wechselt der "Van Starkenborgh Kanaal" seinen Namen in "Prinses Margrietkanaal". Ferner endet hier die Provinz Groningen. Gerkeskloster gehört bereits zur Provinz Friesland. Wir selbst wechselten hier von der Südseite des Kanals an das nördliche Ufer.



Blick auf eine schön gepflasterte Ziegelstraße von Kootstertille. Diese Straße sieht vielleicht holpriger aus als sie ist. Mit einer Alltagsbereifung ist die Strecke noch recht gut fahrbar. Für Rennräder gilt das aber sehr wahrscheinlich nicht.

In Kootstertille finden sich linkerhand vor der Nationalstraße Einkaufsmöglichkeiten (u. a. ein Supermarkt). Ferner gibt es ein Schnellrestaurant.



Ein paar Kilometer weiter wurde das reizvolle Dorf Jistrum erreicht. Hier ein Blick entlang der Schoolstraat Richtung Kirche (Geo 53.21202 6.06561).



Das "Frieslandidyll am Ieswei" findet sich ebenfalls in Jistrum.



Auf dem "Woelwijk" Richtung Leeuwarden. Zwischen Tytsejk und dem Golfpclub Leeuwarden führt der Asphaltweg an morrigem Sumpfland vorbei. Wichtiges Wegedetail hier: Die weiss gestrichelten Randlinien helfen einem vor allem im Dunklen mit Radlicht die Spur zu halten. So verringert sich die Gefahr deutlich, in das offene Bankett zu geraten.



Radroute "Woelwijk" auf Höhe des Golfclubs Leeuwarden. Um die Durchfahrt von KFZ Richtung Tytsejk zu verhindern wurde hier eine Einengung im Weg errichtet. Warum findet dieser Sachverhalt hier Erwähnung? Diese Einengung ist als Sperrelement sicherer als Pfosten. Rechts und Lniks der Einengung machen großformatige Warnschilder auf die Einengung aufmerksam. Pfosten sind oft eine Unfallursache bei Alleinunfällen. Da Alleinunfälle per Rad in Deutschland eher selten bei der Polizei aktenkundig werden, ist die Dunkelziffer hier sicher hoch. Und wenn schon Pfosten bei zwerispurigen Wegen, dann bitte einen "Poller" in der Mitte des Weges mit längerlicher Markierungslinie und zwei weitere Pfosten am Rand. Leider schaffen es in Deutschland Verkehrsverantwortliche von vielen Städten und Gemeinden als Sperre immer noch zwei Pfosten gefährlich direkt in die Fahrspuren zu platzieren... Generell kann ich sagen, dass während der 350 km in Nordholland gefühlt weniger Pfosten auf den Radrouten gesehen habe, als das bei einer vergleichbaren Kilometerzahl in Deutschland der Fall wäre. Aber das ist wie gesagt: Das ist nur gefühlt! Statistische Ländervergleiche Deutschland <-> Niederlande zur durchschnittlichen Anzahl von Pfosten pro Kilometer Radroute sind mir nicht bekannt.



Premiumroute Leeuwarden

Die Hauptstadt der Provinz Friesland ist erreicht: Der Ortseingang Leeuwarden präsentiert sich unspektakulär. Aber auch hier wieder die niederländische Gründlichkeit was Radinfrastruktur angeht: Die Radroute besitzt am Siedlungsrand ein Ortseingangsschild. Am Rande: Hier nur ein Pfosten in der Mitte des Weges. Der schon alte Pfosten steht wohl rechts und müsste dringend neu lackiert werden. Ferner ist die Pfostenmarkierung viel zu kurz. Sonst bilden der Baum und das Ortseingangsschild wohl quasi die beiden äußeren Pfosten. Damit mal genug der "Pfostenwissenschaft" und auf zu Interessanterem:

Nämlich zur Fahrt über eine kleine "Premiumroute" die Stadtmitte von Leeuwarden: Hier am Ortsschild beginnt eine gut ausgebaute, innerstädtische Radroute, die auf den nächsten 3 km Vorrang genießt...



Vom Ortsrand für die gute ausgebaute Radroute durch den Stadtteil Cammingaburen. Es gibt eine Trennung zwischen Rad- und Fußverkehr. An der Haupterschließungstraße "Schierstins" hat die Strecke das erste mal Vorrrang: Die kombinierte Querungsstelle ist sehr gut abgesichert: Angehobene Fahrbahn auf der Erschließungsstraße; eingefärberte Asphalt an der Querung und doppelte Fahrbahnmarkierungungen. Einmal eine quadratische Blockmarkierung und davor noch eine Art "Vorfahrt-Achten-Markierung" in Dreiecksform. Zusätzlich ist an der Erschließungsstraße natürlich auch noch die entsprechende Beschilderung "Vorfahrt achten" vorhanden.



Am Stadtteilzentrum Cammingaburen kommt dann sogar das Fahrgefühl wie auf einem Radschnellweg auf! Und in der Tat: die Radroute besitzt hier eine Breite von 4 m. 4 m sind Standardbreite für einen Radschnellweg. Wer sich sonst den StadtteilCammingaburen z. B. in Openstreetmap einmal näher ansieht, stellt fest, das für den Radverkehr die direkte Strecke in Richtung der Stadtmitte erschlossen wurde. Der KFZ-Verkehr besitzt dagegen eine ringförmiger Erschließungsstrecke, die abseits der Ideallinie auf den anbaufreien Stadtring geführt wurde. Wer sich die Erschließungsmuster neuerer Stadtteile/Siedlungen landesweit in Openstreetmap/im Luftbild ansieht, stößt öfter auf das gleiche Erschließungsmuster, wie hier im Stadtteil Cammingaburen. So fördert man in den Niederlandenlanden die zukunftsfähige, urbane Nahmobilität: Direkte Wege für das Fahrrad und zu Fuß. Erschließungsbedingte längere Wege für den platzintensiven KFZ-Verkehr. Eben jedem seine Wege.

Exkurs Houten: In den Niederlanden wurden sogar gesamte "Neubaustädte" nach diesem Muster erschlossen. In den 1980/1990er Jahren erweiterte man das 15 km südlich von Utrecht Dorf "Houten" zu einer heute 48.000 Einwohner zählenden Stadt (offiziell immer noch Gemeinde). Wer sich das Erschließungsmuster von Houten in Openstreetmap näher ansieht, stellt Folgendes fest: Vom zentralen Stadtplatz bei Geo 52.0357 5.1698 führt sternförmig ein hochweriges Radverkehrsnetz zusammen mit Fußgängerachsen direkt in die Siedlungen. Der KFZ-Verkehr muss dagegen zwischen den einzelnen Quartieren eine Ringstraße am Stadtrand nutzen. Das Verkehrsnetz KFZ <-> Fahrrad / Zu Fuß wurde in Houten raumplanerisch quasi invertiert. Also auch hier wieder: Kurze Wege für die stadtverträgliche Nahmobilität per Fahrrad/zu Fuß und längere Wege für das platzintensivere und schneller fahrende KFZ. Sonst besitzt Houten schon einen zweiten Siedlungskern, der nach ähnlichem Muster aufgebaut wurde. Einen lesenswerten Vortrag über Houten von 2008 findet man hier auf der Seite des Nationalen Radverkehrsplans.



Vorrang des Radschnellwegs an der Straße "Frittemastate" bei Geo 53.21055 5.83711. Die Querungsstelle ist gut abgesichert: Angehobene Fahrbahn, roter Asphalt und markante, weiße Markierungen (Bild: Swen Schneider).



Radschnellweg mit 4 m breite an der Straße Camminghaburg Richtung Stadtmitte. Man beachte links den schmalen Fußweg. In Leeuwarden wird wohl ebenfalls viel Fahrrad gefahren. Sonst waren schwere Wolken aufgezogen. Es regnete aber nur ein paar Tropfen.



4 m breiter Radschnellweg mit Unterführung an der Straße Camminghaburg Richtung Stadtmitte. Die sozial sichere Unterführung besitzt auf ihres gerade Verlaufs keine uneinsehbaren Angsträume. Ferner gibt es eine klare Trennung Rad- /Fußverkehr mit hochbord. Sosnt wurde der Betonbau künstlerisch verschönert.



Nach Fahrt durch die Coopmannsstrat und den Cambuursterpad erreichen wir den Rand der Altstadt. An den ehemaligen Wallanlagen der Stadtbefestigung geht es durch ein unter einem torartigen Laubengang hindurch. es handelt sich, wie im Bild ersichtlich um einen separaten Zugang für den nichtmotorisierten Verkehr zur Stadtmitte. Also auch hier: direkte Feinerschließung für Fußgänger und Radfahrende und Bündelung des KFZ-Verkehrs auf den Hauptverkehrsachsen.



Blick von der Grachtbrücke am Wirdumerdijk (nahe der alten Waage bei 53.20094 5.79667) Richtung Kirche St. Bonifatius



Stadtblick an der alten Waage.



Schöner Kirchblick in Dronryp.



Fluchtpunkt am Ortsrand Dronryp richtung Franeker: links der großzügige, 3,5 m breite Zweichtungsradweg, rechts die ebenfalls gut ausgebaute, alte Nationalstraße. Wer sich über die leere Straße wundert: Parallel gibt es noch eine Autobahn. An diesem Beispiel wird mal wieder deutlich, was sich die Niederlande für eine gute Infrastruktur leisten. ob man in diesem fall wirklicklich eine Autobahn benötigte hätte, sei dahingestellt. Vielleicht hätte es hier von der Verkehrsmenge her auch eine 2-spurige kreuzungsfreie Umgehungstraße getan. Aber aktuell hat Deutschland ja nicht nur bei neuen Radsverkehrsanlagen starken Nachholbedarf (und hier insbesondere Hessen), sondern auch schon bei der Instandhaltung der bestehenden Straßeninfrastruktur was z. B. Brücken usw. angeht...



Zwischen Dronryp und Franeker: Mangels Rastplatz wurde die Bushaltestelle für die Abendpause genutzt. Fast kein Verkehr auf der Straße und ein Bus störte auch nicht. Fahrradständer und einen wingeschützten Sitzplatz gab es ebenfalls. Was will man mehr!



4. Tag: Erlebnis Vlieland

Am vierten Tag legten wir eine "kleine Kreuzfahrt" zur Nordseeperle Vlieland ein. Das naturkleinod liegt rund zwei Stunden Fährfahrt vor Harlingen. Auf Vlieland erreichten wir gleichzeitig den westlichsten Punkt unserer Reise durch die nördlichen Niederlande.

Inselrundfahr per Leihrad: etwa 30 km. Im Fahrticket von glaube um die 28 € war sogar das Leihrad inklusive! Neben der normalen Fähre durfte man auf einer Strecke sogar die Schnellfähre nutzen, die die Strecke unter einer Stunde zurücklegt.



5. Tag: Zurück - Deich und mehr...

Etappe geplant Harlingen - Deichwege - Uithuizen und auch entsprechend gefahren: 107 km Prinzipiell ist die Etappe auch halbierbar. Als Zwischenstation bietet sich das historische Dokkum an. Diese Variante beugt auch etwas dem "Deichkoller" vor ;-).

Am ende hatte ich bei dieser längsten Etappe sogar noch etwa 15 - 20 % Akkureichweite am Pedelec. Ich hätte also mit dieser Ladung sogar noch rund 20 km weiterfahren können.



6. Tag: Zurück nach Deutschland...

Etappe geplant Uithuizen - Leer und entsprechend gefahren: 80 km von Leer ging es mit dem Zug Nachmittag bzw. Abens zurück nach Kassel.

Das war mein kurzer, aber erlebnisreicher Sommerurlaub 2014. Die Niederlande ... ich werde sicher wiederkommen, denn es gibt noch viel zu Entdecken.

Falls Sie sich mit einer interessierten Gruppe "radverkehrstechnisch" das Land ansehen ansehen möchten, wenden Sie sich am besten an das Fachnetzwerk der "Niederländischen Fahrradbotschafter" (Dutch Cycling Embassy). Der KOntakt ist oben am beginn dieser Seite zu finden. Die Niederlande haben das Fahrrad schon lange ins kulturelle Herz geschlossen. Und wie geht in deutschland beim Thema Radverkehr weiter? Nun, Deutschland kann von den Niederlanden sicher noch einiges lernen. Aber Deutschland wird seinen eigenen Weg in die Mobilitätszukunft gehen müssen, denn bei uns ist bekannt das Thema Fahrrad und Verkehr "etwas" komplizierter gelagert...




© Dirk Schmidt 15-11-2014 -> zurück zur Startseite

(falls die Suchmaschine direkt auf diese Unterseite hierher verwiesen hat).

Impressum - Datenschutzerklärung